
Stuttgart wollte es wissen: Was passiert, wenn Kunst und Produktion aufeinandertreffen? Das Projekt »Drehmoment« öffnete der Kunst den Zugang zu industriellen Ressourcen des Wirtschaftsstandorts Region Stuttgart. In 22 Städten und Gemeinden entstanden im Vorjahr innovative Kunstwerke in Zusammenarbeit mit den regionalen Unternehmen – vom Startup über mittelständische Familienunternehmen, einer Kirche bis hin zum Global Player.
Der künstlerische Leiter des Projekts, Benjamin Heidersberger, hat diese Unternehmen mit Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Sparten zusammengebracht. Sein Ziel war das Zielgerichtete, Planbare der Industrie und die kreative Kraft der Kunst zu verbinden – und einen „Drehmoment“ auszulösen.

Der künstlerische Leiter des Projekts, Benjamin Heidersberger, hat diese Unternehmen mit Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Sparten zusammengebracht. Sein Ziel war das Zielgerichtete, Planbare der Industrie und die kreative Kraft der Kunst zu verbinden – und einen „Drehmoment“ auszulösen.
34 nationale und internationale Künstler arbeiteten mit den jeweiligen Materialien und Maschinen des Partnerunternehmens an neuen Kunstwerken. Die meisten auch partizipativ mit den MitarbeiterInnen oder mit der Bevölkerung des Ortes. Die künstlerischen Arbeiten sollten Impulse geben, dem Wandel in der Arbeitswelt (Robotik, Digitalisierung, Kooperation Technik-Mensch usw.) mit neuen Sichtweisen zu begegnen und so innovative, kreative Prozesse anzustoßen.
Von den Projekten gibt es Videos – es lohnt sich einen Blick darauf zu werfen, auch um zu verstehen, wie die Künstler die Themen für ihre Arbeit gefunden haben: Videos
Ein paar Beispiele als Anregung:

Der Künstler Roland Schmitz hat die Geschichte des Ortes Remseck/Neckar, Standort der Stahlbau Urfer GmbH, mit seiner Arbeit sichtbar gemacht. Willkürliche Grenzziehungen in der Geschichte sind keine Seltenheit und wirken noch nach Generationen nach. Aus sechs Stahlplatten, die den Formen der Stadtteile entsprechen, die in den 70er Jahren zusammengelegt wurden, fertigte Schmitz eine 4 Meter hohe Stahlfigur, die am Neckarufer aufgestellt wurde.
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Bei einem anderen Projekt entschloss sich das Künstlerduo Nora Al-Badri & Nikolai Nelles die sehr aktuelle Frage der Zukunft der Arbeit zu thematisieren und arbeitete mit MitarbeiterInnen aller teilnehmenden Unternehmen. Wenn durch Digitalisierung und Automatisierung die Befürchtung wahr wird, dass die Menschen viel weniger Arbeit haben, dann könnte die Fähigkeit des Müßiggangs wichtig werden. Die Workshops fanden am Internationalen Forschungscampus Arena 2036 statt. Dessen Vorstand DI Peter Froeschle bestätigt: „Ein gelingender Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung bringt eine Öffnung des Mindsets für neue Ideen, die für die Mensch-Maschine-Kooperation dringend gebraucht werden.“
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Die Künstlerin Pia Lanzinger ging mit ihrem Projekt »ARCHE ATLANTA« nicht von den Produkten des Partnerunternehmens aus, sondern von den Migrationsgeschichten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei wurde klar, dass Ein- und Auswanderung keine neuen Phänomene sind. Sie nutzte das biblische Bild der Arche, um deutlich zu machen, dass unterschiedliche Herkunftsgeschichten für ein harmonisches Miteinander keineswegs ein Hindernis darstellen. In einer Performance setzten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Lebensgeschichte live in Szene.
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